Studie: Erneuerbare Energien als zunehmend wichtiger Jobfaktor

Gastautor Portrait

Christiane Schatzmann

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Christiane Schatzmann-Felden studierte Politikwissenschaften in Bonn und absolvierte danach ein Zeitungsvolontariat. Anschließend arbeitete sie u.a. als Pressereferentin im Bundesministerium für Verkehr und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag. Seit 2001 kümmert sie sich in der Berliner Hauptstadtrepräsentanz der EnBW als Projektleiterin um Kommunikationsformen rund um die Energiepolitik.

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29. Juli 2015
Beschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland

Erneuerbare Energien werden zunehmend zu einem wichtigen Jobfaktor. Die Zahl der im Bereich der Erneuerbaren Energien Beschäftigten hat sich seit 2004 von etwa 160.500 auf jetzt 371.400 gesteigert. Das ist das Ergebnis einer Studie, welche das Forschungsinstitut GWS, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung gemeinsam mit der Prognos AG  im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie  erstellt haben.
„Mit der Energiewende und dem Ausbau der erneuerbaren Energien ist in Deutschland eine international wettbewerbsfähige Branche entstanden“ – heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums zu den veröffentlichten Zahlen.

Beschäftigung in Windbranche am höchsten

Die Autoren der Studie stellen fest, dass es trotz eines Rückgangs der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr insgesamt eine sehr erfolgreiche Entwicklung durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland gäbe. Von den insgesamt 371.400 Beschäftigten im Bereich Erneuerbare Energien entfallen die größten Anteile auf die Windenergie, Biomasse und Solarenergie – die Windbranche leistet dabei mittlerweile den größten Beitrag zur Gesamtbeschäftigung aus erneuerbaren Energien. Bei Photovoltaik allerdings musste ein deutlicher Einbruch bei den Beschäftigtenzahlen verzeichnet werden. Dort ist die Zahl der Beschäftigten von 100.300 im Jahr 2012 auf rund 56.000 im Jahr 2013 zurückgegangen. Letztlich treibe der heimische Ausbau mit den damit verbundenen Investitionen die ökonomische Entwicklung voran. Rückläufige Installationen führten zu rückläufiger Beschäftigung, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen und im Handwerk – so das Ergebnis der Studie.

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Für die Zukunft rechnen die Autoren mit einer weiterhin positiven Entwicklung bei der Windenergie sowie generell mit einer zunehmenden Bedeutung von Betrieb und Wartung. Zuletzt sei bereits rund ein Drittel der gesamten Bruttobeschäftigung im Bereich Erneuerbare Energien auf den Betrieb und die Wartung von Anlagen zurückzuführen gewesen.

Auf Grundlage eines Vergleichs zwischen einem Szenario, das das Erreichen der Energiewendeziele unterstellt und einem Szenario mit einer Energieversorgung auf Basis fossiler Brennstoffe kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien insgesamt positive ökonomische Effekte habe. Die Nettobeschäftigung liege zunächst nur geringfügig im positiven Bereich, nehme im Zeitverlauf jedoch durch den preissenkenden Effekt der Erneuerbaren Energien zu. Dabei stellen die Autoren eine hohe Bedeutung des Exports fest: Unter der Annahme einer nur geringen Exportentwicklung ergebe sich bis 2022 eine niedrigere Nettobeschäftigung als im Szenario ohne Erneuerbare Energien. In diesem Zeitraum könnten die positiven Beschäftigungseffekte durch den inländischen Ausbau der Erneuerbaren Energien die durch die höheren Strompreise verursachten negativen Effekte und den Rückgang der Beschäftigten in der konventionellen Energiewirtschaft nicht ausgleichen. Das ändere jedoch nichts an der langfristigen gesamtwirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit der Energiewende.

Der Bericht mit dem Titel „Beschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland: Ausbau und Betrieb, heute und morgen“ ist Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojekts und fokussiert auf die Brutto- und Nettobeschäftigungseffekte.

Sie können die Studie hier oder in unserer Energiebibliothek herunterladen.

 

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