Umfrage: Was ist die größte Herausforderung bei der Digitalisierung der Energiewelt?

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Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
11. April 2016
Herausforderung der Digitalisierung für die Energiewirtschaft
Herausforderung der Digitalisierung für die Energiewirtschaft
Was ist die größte Herausforderung der Digitalisierung der Energiewelt?

Haben Sie auch schon 24 Liter Trinkwasser als Notreserve in der Wohnung gespeichert? Das und vieles andere mehr empfiehlt der Autor Marc Elsberg als Reaktion auf die Digitalisierung. In  seinem Roman Blackout  beschreibt er ein bürgerkriegsähnliches Katastrophenszenario , das in Folge eines Hackerangriff von Terroristen auf sensible Punkte der Stromversorgung entsteht. Jochen Homann, Chef der Bundesnetzagentur, nahm diesen Roman zum Anlass einer Recherche über die Angreifbarkeit des Stromnetzes und musste feststellen, dass der Roman keine reine Fiktion ist, sondern eine mögliche Realität beschreibt. Eine logische Folge der Energiewende stellte er im Gespräch mit der Zeit fest, sei eine Zunahme der Schnittstellen von Systemen und damit auch eine Zunahme möglicher Angriffspunkte. Die Digitalisierung der Energiewelt macht uns offenbar reich an neuen Herausforderungen.

Heute wissen die Konzerne Google, Apple oder Facebook bereits fast alles über uns. Werden die Konzerne aus Kalifornien ihr Wissen teilen müssen, wenn das Smartmeter ins Haus kommt? 50-blackout Prozent der Verbraucher fürchten, so eine Umfrage der Verbraucherzentrale, um den Schutz ihrer persönlichen Daten, wenn statt des klassischen Drehstromzählers im Keller künftig ein Smart Meter die Daten erfasst und übermittelt. Mein Energieversorger wird Dank der smarten Technik bald besser als ich wissen, wie mein Tag energetisch verläuft. Wann ich morgens die Kaffeemaschine anwerfe, wird dem EVU ebenso wenig verborgen bleiben, wann und wie oft die Waschmaschine läuft. Sollte ich regelmäßig an Wochenenden meine Wohnung verlassen – meinem Energieversorger brauche ich das nicht zu erzählen. Er weiß es bereits.

Aber was sind ein paar persönliche Daten im Vergleich zum hohen Gut der Versorgungssicherheit? „Noch ein paar Klicks, dann ist es dunkel„, sagte der Hacker und schaltete das Stadtwerk dann doch nicht ab. Es war nur ein Test. 2014 hatten Hacker versucht, in die Leitzentrale der Stadtwerke Ettlingen einzudringen. Eberhard Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke, hatte sich an dem Test beteiligt und war mehr als erstaunt, als sie ihm zeigten, dass die Cyber-Sicherheit des Stadtwerkes in Ettlingen so hoch wie eine Bildzeitung dick war. Kann man ein solch komplexes System wie die Energiewelt überhaupt sicher machen? Da sind auch die Profis skeptisch. Der Rat des Profis, man solle bei aller Vernetzungsbegeisterung auch darüber nachdenken, wo Vernetzung überflüssig sei und wo man entflechten könne, läuft dem Zeitgeist zuwider. Die Sicherheit der Energieversorgung – das Credo der alten Energieversorger bekommt in der digitalen Energiewelt einen ganz anderen, sehr modernen Sound.

Smartmeter, Digitalisierung

Das klassische Telefon war im Vergleich zu unserem heutigen Smartphone dumm wie Bohnenstroh. Gerade einmal 20 Rufnummern konnte sich das Ding merken. Und wenn wir nicht zu hause waren, konnte es uns berichten, dass dieser oder jene während unserer Abwesenheit angerufen haben. Ein Smartphone ist da ganz anders drauf. Nicht nur, dass es sich Milliarden Rufnummern merken könnte. Es ist selbständig geworden. Es tauscht fast ohne Unterlass Daten aus, erzählt fremden Leuten, wo wir sind und wo wir waren, was wir kaufen und was wir vielleicht kaufen wollen. Die Herrschaft über unser iphone oder unseren Androiden haben wir längst verloren – wir hatten sie nie.

Die Digitalisierung der Energiewelt wird auch andere Geräte selbständiger machen. Künftig wird die Waschmaschine vorher beim EVU anfragen, ob sie jetzt los legen darf oder ob es Rabatt gibt, wenn sie mit dem Schleudern noch eine Stunde wartet. Weil der Kühlschrank auf „Automatik“ stand, hat er währenddessen Käse und Wurst bestellt. Abholen wird die Bestellung unser selbst fahrendes Elektro-Auto. Die Unternehmensberatung McKinsey geht davon aus, dass die Effizienz der Stromnetze in der digitalen Welt um 50 Prozent gesteigert werden kann,  weil die Systeme sich selbst lernend optimierend werden und sich ab unsere Nutzungsweisen anpassen. Wird es zur Herausforderung, dass der Mensch bei der Digitalisierung bei der Energiewelt noch der 2. Sieger sein wird?

Machen Sie bei unserer Umfrage mit. Wählen Sie eine Antwort aus oder – wenn Ihnen keine passend erscheint – nutzen Sie die Kommentarfunktion, um uns Ihre Einschätzung mitzuteilen. Energiewende aktuell: Was ist die größte Herausforderung bei der Digitalisierung der Energiewelt? Wählen Sie Ihre Antwortmöglichkeit aus, klicken Sie auf den Button „Abstimmen“ und schon sehen Sie das aktuelle Zwischenergebnis der Umfrage. Unsere Umfrage läuft bis Sonntag, den 8. Mai 2016.

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