Studie: Innovationsfähigkeit der Energieversorgungsunternehmen

Gastautor Portrait

Dr. Christiane Michulitz

BET Aachen

Dr. Christiane Michulitz studierte Germanistik und Biologie und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lern- und Wissensmanagement der RWTH Aachen. 2005 promovierte sie über das Thema "Kommunikation in Organisationen". Seit 2011 leitet sie bei BET Aachen das Team Organisations- und Personalentwicklung mit den Schwerpunkten Prozessbegleitung von Reorganisationen und Prozessoptimierungen sowie der Organisationsentwicklung in Stadtwerken.

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14. März 2016

Die Aachener, auf den Energiemarkt spezialisierte Unternehmensberatung BET hat die Innovationsfähigkeit der Energieversorgungsunternehmen untersucht. Die vorgelegte Studie befasst sich mit den Besonderheiten der EVU im Rahmen des Transformationsprozesses Energiewende. EVU sind aufgrund ihrer individuellen Historie, der politischen Entwicklung in den vergangenen Jahren und durch ihre spezifischen regionalen Rahmenbedingungen eine besondere Spezies. Sie sind einzigartig, weil ihr Auftrag langfristig zur Sicherheit und Stabilität in diesem Land beiträgt. Es gehört zum Anliegen der Studie, die Merkmale dieser Branche herauszuarbeiten und zu würdigen. Schließlich wird erläutert, wie sich aus diesen Merkmalen branchenspezifische Ansätze für die Weiterentwicklung ableiten lassen.

Versorgung anders denken: Entschlossener, mutiger, schneller!

Während die politische Diskussion noch um die Gestaltung des ordnungspolitischen Rahmens zur Energiewende kreist, entwickeln im Energieversorgungsmarkt neue Wettbewerber bereits Geschäftsmodelle, mit denen sie in den energiewirtschaftlichen Markt einsteigen. Bereits heute wird ein Trend zur Fragmentierung der traditionellen Wertschöpfungskette in kleinteiligere Nischen sichtbar. Diese Entwicklung vollzieht sich zum Teil schneller als die Energieversorgungsunternehmen bisher gewohnt waren. Sie sind aufgrund ihres Organisationsdesigns und ihrer Unternehmenskultur heute zum Teil eher in der Situation geringerer Innovationsfähigkeit:

  • Ein Denken in Risiken ist ausgeprägter als ein Denken in Chancen.
  • Es gibt kein systematisches Innovationsmanagement.
  • In den Unternehmen mangelt es an einer Atmosphäre des Aufbruchs.
  • Die vorhandene Belegschaft sieht sich eher nicht als Teil einer gemeinsamen Mission in die Zukunft.

Transformationsprozesse durch die Förderung von Innovationsfähigkeit beschleunigen

Die BET-Studie Innovationsfähigkeit stellt als erste EVU-Studie die Frage der ‚Innovationen-Fitness‘ der Unternehmen in den Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um eine reinInnovationsfähigkeit, BET-Aachen branchenspezifische Betrachtung mit einem ganzheitlichen Ansatz. Dieser beleuchtet, ob und in welcher Form EVU in der Lage sind, ihre Organisation innovativ aufzustellen: Die Unternehmen brauchen heute eine Innovationskultur, um notwendige Strategien zur Entwicklung eines Versorger Plus zu entwickeln und vorantreiben zu können. Hierzu werden unterschiedliche Typen von Versorgungsunternehmen identifiziert, für die unterschiedliche Handlungsempfehlungen gelten.
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass Produktinnovationen für EVU ebenso zentral sind wie prozessuale und strukturelle Innovationen sowie neue Geschäftsmodelle. Dies ist die Einschätzung von Führungskräften, die in knapp 90 % der Stichprobe auf die Befragung geantwortet haben. Von den 80 Unternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, sind knapp 70 % Vertreter/-innen aus EVU mit bis zu 250 Mitarbeiter/-innen.
Klar wird: Die Unternehmen stecken im Dilemma: Einerseits funktioniert es nicht, Innovationen zu entwickeln und gleichzeitig alte Strukturen beizubehalten. Und: Bei den Wettbewerbern herrscht Aufbruchsstimmung, bei den Versorgungsunternehmen selber aber eher nicht.

BET zeigt mit der Studie: Für die EVU ist es Zeit zum Erwachen. Noch haben die Unternehmen die Chance, eine Atmosphäre des Aufbruchs zu neuer Blüte zu kreieren und ihren Innovationsprozess aktiv anzugehen. Noch ist es Zeit entschlossener, mutiger und schneller zu werden, um sich als „Versorger Plus“ zu positionieren.

Zum Weiterlesen die komplette Studie oder die Quintessenz mit den Ergebnissen der Studie im Detail.

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