Kapazitätsmarktmodelle: Die Zentrale Auktion

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Jacek Mazurkiewicz

EnBW

2010 angefangen bei der EnBW als Konzerntrainee. Direkter Sprung in die Bloggerwelt mit regelmäßigen Beiträgen im Traineeblog des Unternehmens. Seit 2012 zuständig für politische Themen – als Referent des Leiters Wirtschaft & Politik, Nachhaltigkeit immer mittendrin im Getümmel der energiepolitischen Meinungsvielfalt. Da in der Freizeit eher sportlich unterwegs, freue ich mich auch hier auf einen fairen Umgang in der Diskussion.

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27. November 2014
Zentrale Auktion Kapazitätsmarktmodell

In diesem Kapazitätsmarktmodell beschafft eine staatliche Instanz eine bestimmte, für erforderlich gehaltene Menge an Kapazität über eine zentrale Auktion. In der Auktion müssen alle Anbieter gesicherter Kapazität (also vor allem Besitzer konventioneller Kraftwerke) bieten und es stellt sich ein Einheitspreis für Leistung ein, den alle erfolgreichen Bieter erhalten. Der Ansatz dieses Kapazitätsmarktsmodells ist im Gegensatz zur Strategischen Reserve umfassend und hinsichtlich der Anbieter gesicherter Leistung diskriminierungsfrei. Die Anlagen, die eine Kapazitätszahlung erhalten, stehen weiterhin dem regulären Energiemarkt zur Verfügung.

Park eines Heizkraftwerks (Bild Nr. 4451)Das Kapazitätsmarktmodell Zentrale Auktionen gibt es in einigen Regionen der USA. Diese Ansätze können prinzipiell gut funktionieren, setzen aber sehr gute Informationen seitens des staatlichen Auktionators voraus, insbesondere was den langfristigen Kapazitätsbedarf betrifft. Es ist damit zu rechnen, dass ein staatlicher Träger eher – marktschädliche und kostenträchtige – Überkapazitäten ausschreibt, um sich abzusichern. Auch gilt es zahlreiche Designfragen zu klären. Die Erfahrungen aus den USA zeigen, dass bis zu einer geeigneten Ausgestaltung derartiger Systeme oftmals langjährige Lern- und Anpassungsprozesse erforderlich sind. Das Energiewirtschaftliche Institut der Universität Köln plädiert für dieses Kapazitätsmarktmodell.

In unserer Energie-Bibliothek finden Sie diese Infografik als Download.

Infografik Zentrale Auktion - Kapazitätsmarktmodell

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  1. Dominik Pöschel

    vor 9 Jahren

    @Windmüller was soll die Schelte gegen die Stromkonzerne?? Die Vorgaben was den Strompreis angeht kommen aus Berlin!!!!!!

    Freu Sie sich von mir aus an Ihrem eigenen kleinen Windrädle im Garten aber lassen Sie die Stromversorger die immer für eine sichere Versorgung gesorgt haben in Ruhe Ihren Job machen!!!!!

    Denn nicht Sie Herr Windmüller sorgen für die Versorgungssicherheit sondern die Konzerne!!!!!

    Es ist nicht damit getan einfach ein Windrädle aufzustellen und dann zu meinen man hat das Rad jetzt neu erfunden!!!!!!

    Ziehen Sie mit Ihrem Windrädle und dem Atomkraft "Nein Danke" Aufnäher am Arm nach Berlin vor den Bundestag denn da sind Sie richtig!!!!

  2. Windmüller

    vor 9 Jahren

    Herr Pöschel , da liegen wir doch gar nicht so weit auseinander. Würde man das EEG abschaffen, und die "Konzerne" verpflichten, die Energiewende umzusetzen, sie würden die Hacken zusammenhauen, und es umsetzen.

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  3. Windmüller

    vor 9 Jahren

    Über die Ausgestaltung von Kapazitätsmodellen kann man sicher streiten. Traurig ist in Deutschland, dass im Bereich Strom so viel gelogen und geheuchelt wird, dass kein Politiker mehr Bock hat, sich hier mit zukunftsweisenden Strategien aus dem Fenster zu lehnen. Vor Fukushima sollten die Lichter ausgehen, wenn auch nur ein Meiler vom Netz geht, nach dem Desaster in Japan konnte man 7 Reaktoren vom Netz nehmen, wohlwissend, dass nicht eine Lampe flackert. Dann sollten die Lichter ausgehen, wenn der Betrieb von Kohle- und Kernkraftwerken nicht sofort subventioniert werde. ( Kapazitätsmodell ). Nun steht fest, dass wir in Deutschland gewaltige Überkapazitäten im Kraftwerkspark haben. Soll der Stromkunde dafür noch einmal extra bezahlen, diese Überkapazitäten am Netz zu halten ? Eine unabhängige Institution müsste doch erst einmal den tatsächlichen Bedarf festlegen. Nachdem im Energiebereich so gelogen wurde, findet sich selbst in der Politik kein Fürsprecher mehr, der die Interessen der großen EVU vertritt. ( Von der SPD abgesehen, aber die haben eher die Arbeitnehmer in den Kohlekraftwerken im Blick ) Im Wahljahr 2013 explodierten die Strompreise, die EEG Umlage schnellte nach oben, und es gab keine Talkshow, in der nicht die arme Oma mit ihrer kargen Rente für Stromarmut herhalten musste.Nun bietet Eon Kunden Festpresie bis 2018 an, und das ohne Aufpreis. RWE bietet Ökostrom ohne Aufpreis an, oder Festpreise bis 2016, auch hier ohne Aufpreis.Die Stromkonzerne können plötzlich übers Wasser gehen, zaubern, und die Strompreise sinken.Da wird es schwierig , auis dieser Nummer rauszukommen. Und so werden in Deutschland weiter unnötige Kosten in Milliardenhöhe verursacht, die man vermeiden könnte.

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