Umfrageergebnis: Klimapolitik von Trump

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Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
10. Mai 2017
Die ersten hundert Tage: Klimapolitik post-Trump - Haben sich Ihre Befürchtungen erfüllt?

Haben sich Ihre Befürchtungen erfüllt?

Das wollten wir von unseren Leserinnen und Lesern nach den ersten hundert Amtstagen des neuen US-Präsidenten wissen. Eine Mehrheit von 53 Prozent bejahte dies. Nur 13 Prozent setzten ein Kreuz beim Nein. 34 Prozent mochten sich noch nicht entscheiden. Sie votierten für: Kann man noch nicht sagen. Zum ersten Mal verbanden wir die Online-Befragung mit einem analogen Fragebogen auf dem Debattenabend der Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg. Auch dort überwogen auf dem Podium und im Publikum die skeptischen Stimmen zur Klimapolitik von Trump.

In der Außenpolitik hat Trump bereits die ersten Kehrtwendungen in Bezug auf seine Ankündigungen im Wahlkampf vollzogen. Anders agiert er in der Umweltpolitik. Hier scheint er gewillt, national wie international den Rückwärtsgang gegenüber der Politik seines Vorgängers einzulegen. Seine Personalentscheidungen bei der Besetzung des Energieministers und der Leitung der Umweltbehörde EPA deuten darauf hin. Auch der Entwurf des ersten Haushaltsbudgets des Weißen Hauses zeigt, dass Trump gewillt ist, den Worten des Wahlkampfes Taten folgen zu lassen.

 Klimawandel – ein Rennen gegen die Zeit

Daniel G. Wetzel, Wirtschaftsredakteur bei der WELT, sprach sich auf dem Debattenabend der Stiftung für mehr Gelassenheit aus. Der Einfluss der Bundesstaaten setze der Klimapolitik von Trump enge Grenzen. International müsse fehlendes finanzielles Engagement der USA in den nächsten Jahren wahrscheinlich von der Staatengemeinschaft aufgefangen werden. Auch der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, sieht die internationale Gemeinschaft, allen voran die EU, in der Pflicht, der Bremswirkung der Klimapolitik von Trump entgegen zu steuern. Der Kimawandel, so Müller-Kraenner, sei „ein Rennen gegen die Zeit“. Einen politischen Stillstand könne man sich nicht erlauben.

Die Klimapolitik von Trump in der Diskussion.
Die Diskutanten auf dem Debattenabend v.l.n.r. Sascha Müller-Kraenner, Daniel G. Wetzel, Holger Schäfer, Sprecher des Vorstands der Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg, Dr. Christian Holzleitner und Dr. Hans-Josef Zimmer. Foto W.List

Auch Klimapolitik von Trump kommt an den ökonomischen Fakten nicht vorbei

Neben der Sorge gibt es Anzeichen der Hoffnung. Die sieht Dr. Hans-Josef Zimmer, Mitglied des Vorstands der EnBW AG, in den ökonomischen Fakten. Mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze wie in der Kohlewirtschaft könnten durch den Bau und den Einsatz der  Erneuerbaren Energien entstehen. Diese würden wegen der sinkenden Preise auch den Großteil der Investitionen anziehen. Ähnlich argumentierte Dr. Christian Holzleitner, Advisor des Generaldirektors Klimapolitik bei der Europäischen Kommission. Holzleitner wies auf den boomenden chinesischen Markt für Erneuerbare und die Entwicklung in den US-Bundesstaaten Texas und Kalifornien hin.

Derzeit ist noch offen, ob Trump seine Drohung wahr macht, das Pariser Klimaschutzabkommen zu kündigen. „Dank“ Trump erhält selbst eine vorbereitende Arbeitskonferenz für den Weltklimagipfel die internationale Aufmerksamkeit. Auch wenn Marokkos Außenminister Salaheddine Mezouar  die Verpflichtungen von Paris als  unumkehrbar einschätzt: Es wird mit Spannung erwartet, wie sich die neue US-Administration in der internationalen Klimadiplomatie positionieren wird.

Unsere Umfrage lief vom 29. März bis zum 7. Mai. An ihr nahmen 140 Personen teil.

Hier kommen Sie zu unserer aktuellen Umfrage „Wie werden die Energie- und Klimapolitik Ihre Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl beeinflussen?“

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