Studie: Moderne Verteilernetze für Deutschland – Einsatz neuer Konzepte

Gastautor Portrait

Christiane Schatzmann

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Christiane Schatzmann-Felden studierte Politikwissenschaften in Bonn und absolvierte danach ein Zeitungsvolontariat. Anschließend arbeitete sie u.a. als Pressereferentin im Bundesministerium für Verkehr und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag. Seit 2001 kümmert sie sich in der Berliner Hauptstadtrepräsentanz der EnBW als Projektleiterin um Kommunikationsformen rund um die Energiepolitik.

weiterlesen
24. September 2014

In Berlin wurde vergangene Woche eine Studie zur Modernisierung der Verteilernetze vorgestellt, welche das Bundeswirtschaftsministerium Ende 2012 beauftragt hatte. Die Gutachter haben in der Studie erstmals den Um- und Ausbaubedarf in den deutschen Verteilernetzen vor dem Hintergrund des weiteren Ausbaus erneuerbarer Energien untersucht, monetär bewertet und hierbei innovative Planungsgrundsätze und intelligente Netztechnologien berücksichtigt. Es sollte zudem geklärt werden, welche regulatorischen und ordnungspolitischen Anpassungen nötig sind, um die optimale Integrationsstrategie zu fördern.

Betrachtet werden drei Szenarien mit unterschiedlich hoher installierter Leistung an erneuerbaren Energien: Szenario „EEG 2014″ entspricht den aktuellen politischen Zielen der Bundesregierung (128 GW in 2032); Szenario „Netzentwicklungsplan“ legt die Einschätzung der Übertragungsnetzbetreiber aus dem Szenario B des Netzenwicklungsplans zu Grunde(139 GW in 2032); Szenario „Bundesländer“  spiegelt die kumulierten Ziele der einzelnen Bundesländer wieder (206 GW in 2032). 

Die Gutachter kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass neue innovative Planungsgrundsätze und neue Technologien, wie beispielsweise regelbare Ortstransformatoren, zentrale Elemente für eine effiziente Integration der erneuerbaren Energien bilden und die Kosteneffizienz des Aus- und Umbaus der Verteilernetze erhöhen.

Im Einzelnen wird zwischen zwei Planungskonzepten – nämlich einem konventionellen und einem innovativen Konzept – unterschieden: Bei der konventionellen Planung variieren die Kosten laut Studie je nach Szenario zwischen 23 und 49 Milliarden Euro, jährliche Netzkosten stiegen um zehn bis 20 Prozent. Bei innovativer Planung (Einbeziehung des Lastmanagements, intelligente Netztechnologien etc.) sei eine Reduktion des Netzausbaus von 60 Prozent und eine Abschwächung des Kostenzuwachses um mindestens 20 Prozent möglich. Bei der innovativen Planung seien ein höherer Anstieg der Netzentgelte in Süddeutschland und ein geringerer Anstieg der Netzentgelte in Nord- und Ostdeutschland zu erwarten, bei der konventionellen Planung kehre sich das Verhältnis um. 

Abschließend geben die Gutachter diverse Handlungsempfehlungen ab, z. B. zur Netzausbauplanung und Regulierung.

Erstellt wurde die Studie von einem Gutachterkonsortium bestehend aus dem Institut und Lehrstuhl für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen, dem Oldenburger Institut für Informatik (OFFIS) sowie dem Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting GmbH.

Den Endbericht finden Sie unter folgendem Link: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Studien/verteilernetzstudie,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

Diskutieren Sie mit

Ich akzeptiere die Kommentarrichtlinien sowie die Datenschutzbestimmungen* *Pflichtfelder

Artikel bewerten und teilen

Studie: Moderne Verteilernetze für Deutschland – Einsatz neuer Konzepte
5
1