Studie: Windparkgeräusche für die meisten Anwohner keine Belästigung

Gastautor Portrait

Christiane Schatzmann

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Christiane Schatzmann-Felden studierte Politikwissenschaften in Bonn und absolvierte danach ein Zeitungsvolontariat. Anschließend arbeitete sie u.a. als Pressereferentin im Bundesministerium für Verkehr und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag. Seit 2001 kümmert sie sich in der Berliner Hauptstadtrepräsentanz der EnBW als Projektleiterin um Kommunikationsformen rund um die Energiepolitik.

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05. August 2014

Windenergieanlagen (WEA) gelten oft als geräuschbelästigend. Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Anwohner die Geräusche als vergleichbar mit Verkehrslärm wahrnehmen und sie als wenig belästigend empfinden.

Für die Studie, die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und die von Umweltpsychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammen mit dem Deutschen Windenergie-Institut (DEWI) erstellt wurde, hatten die Wissenschaftler die Wirkungen eines Windparks im niedersächsischen Wilstedt über den Zeitraum von zwei Jahren unter stresspsychologischem und akustischem Blickwinkel analysiert. Zusätzlich wurden in Wilstedt erstmals technische Einflussmöglichkeiten auf die Geräuschwahrnehmung erprobt.

Windkrafträder (Bild Nr. 12037)Mehr als 200 Anwohner wurden befragt, ob sie sich durch die Geräusche der großen Windkraftanlagen belästigt fühlen, zu welchen Zeiten, ob und wie sich dies auf ihren Alltag, ihren Schlaf und andere körperliche und psychische Bereiche auswirkt. Parallel zur Anwohnerbefragung zu Wahrnehmungsaspekten habe das DEWI Geräuschanalysen und -messungen durchgeführt: Über ein halbes Jahr wurde untersucht, ob veränderte, zum Teil geräuschärmere WEA-Betriebsmodi nachweisbare Auswirkungen auf die empfundene Geräuschbelästigung hat.

Das Ergebnis: Mehrheitlich bewerten die Befragten den Windpark eher positiv. Von ihm gehe grundsätzlich keine Belästigung aus. Selbst wer sich durch den Windpark belästigt fühle, sei zwar kritischer, lehne ihn aber nicht pauschal ab. Eine Minderheit von zehn Prozent der Befragten erlebe zwar eine ziemlich starke Geräuschbelästigung, insgesamt aber werden die Windparkgeräusche als vergleichbar mit Verkehrslärm empfunden. Unter speziellen Bedingungen würden Windparkgeräusche gehäuft als unangenehm wahrgenommen, etwa in der Nacht oder bei einer bestimmten Windrichtung, obwohl die zulässigen Grenzwerte der WEA-Anlagen eingehalten wurden.

Da sich die durchschnittliche Belästigung durch Windparkgeräusche in Wilstedt nicht von einer Vergleichsstichprobe mit 13 anderen Windparks unterscheide, sei Wilstedt kein Sonderfall, so die Wissenschaftler. Die von dort stammenden Ergebnisse könnten auch auf andere Windparks übertragen werden.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der folgenden Website:

https://www.dbu.de/123artikel35414_335.html

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