NaturEnergiePlus-Studie: Upcycling-Produkte fördern nachhaltiges Denken!

Gastautor Portrait

Gunter Jenne

NaturEnergie+ Deutschland GmbH

Gunter Jenne ist seit dem Gründungsjahr 2010 Geschäftsführer der NaturEnergie+ Deutschland GmbH, einer Tochtergesellschaft der EnBW. Das Unternehmen bietet bundesweit seinen vollständig aus deutscher Wasserkraft erzeugten Ökostrom an und ist im badischen Rheinfelden beheimatet. Im Vorfeld war Jenne über ein Jahrzehnt in verschiedenen Führungspositionen bei der EnBW tätig, zuletzt als Leiter Change Management. Bereits zu Studienzeiten entstand sein Interesse an Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen, das ihn seit dem BWL-Studium an der Uni Mannheim bis heute aktiv begleitet. So analysierte er in seiner Diplomarbeit die Einstellung von Konsumenten zu einer umweltfreundlichen Verkehrstechnologie. (Fotograf: Juri Junkov)

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02. September 2014
NaturEnergiePlus

Kennen Sie den neuen Trend „Upcycling“? Oder haben Sie bereits einmal selbst Hand angelegt, um aus nicht mehr benötigten Materialien (also Abfall) ein höherwertigeres Produkt zu erstellen? Seit einiger Zeit passiert einiges im Bereich Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Das ist gut und wichtig. Trotzdem schlummert immer noch enormes Potential im Dornröschenschlaf. Grund genug für NaturEnergiePlus dem urbanen Upcycling-Trend in einer eigenen Studie nachzugehen.

Es ist mittlerweile zunehmend leichter, auch im Alltag einen Beitrag für mehr Umweltbewusstsein zu leisten. Aber wir sind immer noch ein gutes Stück davon entfernt, tatsächlich nachhaltig zu konsumieren. Und das, obwohl die Bereitschaft klar vorhanden ist. Unsere jüngst durchgeführte Befragung zum Thema Upcycling belegt diese Tatsache: Gerade einmal 12 Prozent der Befragten kennen den Begriff – aber 56 Prozent können sich vorstellen, Upcycling-Produkte zu kaufen. Interessant. Ich frage mich: Warum ist das so? Obwohl wir Menschen von Natur aus oftmals egoistisch denken und handeln, liegt uns viel an unserer Zukunft. So sind etwa Attribute wie „umweltfreundlich“ und „ressourcenschonend“ beim Kaufverhalten für viele Kunden mittlerweile ebenso wichtig wie die Kosten oder die Marke. Das wird durch die Studienergebnisse sehr deutlich, denn nach dem Kaufmotiv gefragt, geben 74 Prozent Umwelt- und Ressourcenschonung als Grund an. Darauf folgt mit 32 Prozent das Kriterium der Produkt-Individualität. Für die Trendsetter – also 37 Prozent der Deutschen, die bereits selbst geupcycelt haben – steht die Freude am Basteln an zweiter Stelle. Und: Nur jeder Sechste würde zu Upcycling-Erzeugnissen greifen, wenn er dadurch Kosten spart. Eine klare Priorisierung.Infografik: Upcycling-Studie von NaturEnergiePlus (Upcycling-Produkte)

Ich bin überzeugt, dass hier ein neuer Lifestyle entsteht. Und zwar einer, der gelassener und selbstverständlicher ist, als es bei vielen umweltbewussten Lebensweisen lange der Fall war. Über Jahre hinweg war „öko“ oder auch „alternativ“ eine Lebenseinstellung von Wenigen – heutzutage beziehen zunehmend mehr Menschen beispielsweise Ökostrom aus Wasserkraft oder Solar. Dieser Wandel sowie die Bereitschaft zum Konsum oder zur Herstellung von Upcycling-Produkten zeigen: Das Bewusstsein für Umwelt, Klima und damit für unsere Zukunft ist markant gestiegen.

Was unsere Umfrage auch bestätigt: Gerade bei den jüngeren Generationen bis Mitte 40 ist in den Köpfen mittlerweile eine andere Denkschule verankert. Hier scheint ein nachhaltiger und energieeffizienter Lebensstil zunehmend wichtiger und zugleich selbstverständlicher zu werden. Das wird vom Einzelnen vielleicht nicht einmal bewusst wahrgenommen. Umso besser, würde ich sagen! Denn dann können wir optimistisch annehmen, dass ein Umdenken irgendwann gar nicht mehr notwendig und nachhaltiges Denken selbstverständlich geworden ist.

Auch der Wirtschaft stellt das Thema „Upcycling“ keineswegs Hürden in den Weg. Im Gegenteil – genügend potenzielle Kundschaft ist da! Dieses Potenzial muss nur verstärkt ausgeschöpft werden. Für das Thema Nachhaltigkeit sehe ich hier zwei positive Aspekte. Erstens wird das vorhandene Bedürfnis nach einem nachhaltigen Lebensstil gestillt. Zweitens wird das nachhaltige Denken durch Upcycling-Produkte weiter gefördert und noch „salonfähiger“ gemacht. Mehr denn je sehnen sich die Menschen nach Individualität und Einzigartigkeit. Industriell gefertigte Stücke, die sich 1:1 gleichen, können das nicht bieten – Upcycling-Artikel schon. Kreativität und Umweltbewusstsein mit Lifestyle verbinden – der neue Upcycling-Trend macht‘s möglich.

Upcycling: Schreibblock von NaturEnergiePlusUnd jeder kann daran teilhaben: Bei NaturEnergiePlus haben wir selber schon fleißig geupcycelt. Durch Änderungen am hauseigenen Briefpapier fiel Papier-Abfall an. Statt diesen zu entsorgen, haben wir das Papier weiter verwertet. Entstanden ist ein originelles Notizbüchlein mit einer besonderen Haptik. Auf diese Art und Weise haben wir große Mengen Abfall gespart und etwas neues Nützliches geschaffen. Denn auch das sehe ich als wichtig an: Upcycling macht nur dann Sinn, wenn tatsächlich zu entsorgende Materialien da sind. Ansonsten fehlt der tiefere Sinn dahinter und es trägt kaum zu mehr Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit bei. Zum Schluss interessiert mich vor allem Ihre Meinung: Was denken Sie über den Upcycling-Trend in Deutschland? Haben Sie selbst schon einmal geupcycelt? Wenn nein: Worauf warten Sie noch?

Die Ergebnisse der Upcycling-Studie haben wir für Sie in einer Infografik zusammengefasst.
Infografik: Upcycling-Studie von NaturEnergiePlus (Trend am Anlaufen)

Quelle: Repräsentative Studie von Forsa zum Thema „Upcycling“ im Auftrag von NaturEnergiePlus, August 2014

Weitere Ideen zu Upcycling gibt es auch auf der Facebook-Seite von NaturEnergiePlus unter: www.facebook.com/naturenergieplus

Diskutieren Sie mit

  1. Bernd Brinkmann

    vor 9 Jahren

    Upcycling ist im Kommen.
    Es gibt immer mehr Menschen die sich hiermit beschäftigen. Gibt man bei Google das Thema ein erschlägt es einen fast. Ich sehe es wie BIO Produkte. Es gab sie mal vereinzelt direkt beim Hersteller.
    Heute hat jeder Supermarkt es im Programm. und warum? weil es nachgefragt wird.
    So werden auch Upcycling Produkte immer beliebter.
    Wir haben auch eins.
    Schauen Sie bitte mal auf www.formsitz-design.de und klicken da auch einmal den Button Presse an.
    Wir bauen einen Stuhl namens EDDI ,dessen Untergestell wir aus alten Fahrradrahmen bauen.
    Auch der Sitz dazu erhält ein zweites Leben.
    viele Grüße

    Bernd Brinkmann

  2. Bert TheAce

    vor 10 Jahren

    Wir dürfen uns bezüglich Energie und Ressourcen-Verbrauch auf diesem Planeten Erde nichts vormachen.....wollen wir die Balance der Biosphäre wirklich erhalten, dann gibt's nur eine Lösung: wir müssen konsequent für mindestens 100 Jahre eine weltweite EinKindPolitik (OCP) umsetzen...... Alles andere sind Irrwege...... :-)
    Dieser Prozess sollte von der UNO endlich eingeleitet und auch weltweit propagiert werden...... :-)

    Es gibt keine Alternative, sonst fahren wir diesen Planeten gegen die Überbevölkerungs- Crashwand......

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