Was wird das erste Top-Thema der Energiewende 2015?

Gastautor Portrait

Hubertus Grass

Kolumnist

Nach Studium, politischem Engagement und Berufseinstieg in Aachen zog es Hubertus Grass nach Sachsen. Beruflich war er tätig als Landesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, Prokurist der Unternehmensberatung Bridges und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden. 2011 hat er sich als Unternehmensberater in Dresden selbständig gemacht.

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28. Januar 2015
Hier kommt die Auswertung unserer letzten Umfrage zu aktuellen Energiepolitik, Umfrage, Energiewende aktuell
Was wird das erste Top-Thema der Energiewende 2015?

Bei der letzten Umfrage fragten wir nach dem Top-Thema der Energiewende 2015. Top-Thema der Energiewende 2015 wird der Ausbau der HGÜ-Leitungen – wenn es nach unseren Leserinnen und Lesern geht. HGÜ steht übrigens für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, eine Methode, um Strom über größere Strecken mit möglichst geringen Verlusten zu transportieren.

39% meinten, der Ausbau der HGÜ-Leitungen würde zum ersten Top-Thema der Energiewende 2015. Auch der Autor Sascha Rentzing sieht die Stromtrassen in seinem heutigen Artikel bei heise online als „…die großen Konfliktlinien der Energiewende – gleich nach der Angst um ausufernde Energiepreise.“

Netzausbau Energiewende HGÜ

25% votierten für die Einführung des Kapazitätsmechanismus als erstes Top-Thema der Energiewende. Sie dürfen sich durch die Kanzlerin bestätigt fühlen, denn kaum hatten wir die Umfrage eingestellt, gab es dazu ein klares Statement von Angela Merkel. Beim Neujahrsempfang des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) sprach sie sich explizit gegen die Einführung eines Kapazitätsmarktes aus.

Die Senkung der Treibhausgasemissionen nannten nur 16% als erstes Top-Thema. Und wahrlich: Bis zur Weltklimakonferenz Anfang Dezember dieses Jahres in Paris ist es noch ein paar Monate hin. Die Treibhausgasemissionen und die Debatte darüber, wie wir sie senken können, bleiben auch 2015 auf der Tagesordnung. Zum Top-Thema der deutschen Energiewende werden sie wahrscheinlich aber erst nach der Sommerpause. Anders in den USA: Ausgelöst vom Extremwetter an der Ostküste, wahrscheinlich einer der größten Schneestürme in der Geschichte von New York City, tobt dort nicht nur der Wind, sondern auch die Diskussion um den menschlichen Einfluss auf das Klima.

Ebenfalls abgeschlagen mit 18% landete das Top-Thema des letzten Jahres, die Strompreisentwicklung, auf dem vorletzten Platz. Nach der leichten Senkung der EEG-Umlage und dem Preisverfall auf den Ölmärkten ist hier zunächst einmal die Luft raus. Die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen ist ohnehin nicht so stark wie ihre Konkurrenz von den Preisentwicklungen auf den Energiemärkten abhängig, weil unsere Energiestückkosten, einer Untersuchung von Prof. Andreas Löschel zu Folge, im internationalen Vergleich sehr niedrig sind.

Beachtung verdienen auch die in den Kommentaren genannten Themen: Marktfähigkeit und Integration der Erneuerbaren Energien, Energy-only-Markt und Versorgungssicherheit – das alles wird uns bei der Energiewende 2015 Jahr energiepolitisch beschäftigen. Der Vorschlag der Bundesregierung für eine Ausschreibungspflicht zur Integration der Erneuerbaren ist zum Beispiel höchst umstritten – selbst unter den NGOs.

Unsere Umfrage lief vom 12. bis zum 25. Januar, an ihr nahmen 44 Personen teil.

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